9 Kirchen in Eichstätt, die du kennen solltest

Eichstätt ist eine Bischofsstadt. Kein Wunder, dass es hier unzählige Kirchen gibt – und gab. Denn einige Gotteshäuser dienen heute ganz anderen Zwecken, etwa als Museum.
In diesem Beitrag stelle ich euch 9 dieser Kirchen vor und erkläre euch, was sie so besonders macht.

Eichstätt Dom

1. Der Dom

Klar: Die erste Kirche die euch wahrscheinlich in den Sinn kommt, wenn ihr an Eichstätt denkt, ist der Dom. Er befindet sich im Zentrum der Stadt, ist quasi das Herzstück Eichstätts.
Die Grundmauern dieser Kirche sollen bereits im 8. Jahrhundert entstanden sein. Besonders sehenswert finde ich persönlich den Kreuzgang. Der Innenhof, in dem einige frühere Bürdenträger bestattet sind, ist architektonisch ein kleines Highlight.

Dom Eichstätt Kreuzgang

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RESIDENZ EICHSTÄTT

Wenn ihr euch heute auf einen Beitrag der Einmal quer durch Deutschland-Reihe gefreut habt, muss ich euch leider enttäuschen. Diesen Montag pausiert die Kolumne – dafür geht es nächste Woche mit viel Elan weiter. Ich freue mich schon auf Dinis Beitrag über Leipzig :)
Wenn ihr wissen wollt, welche Orte sonst noch so auf der Liste stehen, schaut doch mal bei der Liste mit den bisherigen Teilnehmern vorbei! Und falls ihr gern selbst noch mitmachen möchtet, meldet euch gern :)

Jetzt aber zum eigentlichen Beitrag. Leider nur ein kurzer Post, aber dennoch besser als gar nichts :) Tut mir Leid, dass es momentan um Altmühltaltipps so ruhig geworden ist. Aktuell fehlt mir leider die Zeit zum bloggen, ich hoffe allerdings, dass das spätestens im September oder Oktober besser wird.

Residenz-Eichstaett-Landratsamt

Inmitten der Eichstätter Altstadt befindet sich die 1700-1702 erbaute ehemalige Residenz der Fürstbischöfe. Heute ist in den Räumen das Landratsamt. Der Spiegelsaal und das Treppenhaus können aber dennoch von Besuchern erkundet werden.

Residenz-Eichstaett

Das Treppenhaus wurde mit dem Marienbrunnen auf dem Residenzplatz 1777 durch Maurizio Pedetti erbaut. Wunderschöne Deckenmalereien lassen sich hier bestaunen. Ein echt toller Tipp – und hier könnt ihr auch ganz ohne Führung einen kleinen Blick erspähen ;)

Der bekannte Spiegelsaal, bei dem es sich einst um den Festsaal der Bischöfe handelte, steht für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Außerdem führen immer wieder Stadtführungen durch den Prunksaal.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

AUSSICHTSPUNKT HOHES KREUZ + THINGSTÄTTE

Vielen in und um Eichstätt ist das Hohe Kreuz oberhalb vom Café Schönblick wohl ein Begriff. Etwas oberhalb vom Neuen Weg thront das Kreuz, darunter befinden sich zwei Holzbänke und von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick hinüber zur Willibaldsburg und auf Eichstätt herab. Das Hohe Kreuz wurde 1854 errichtet, um Gott für die Verschonung der Eichstätter vor der Choleraseuche zu danken.

Die verwitterte Grünfläche darunter und die Geschichte dahinter, ist vielen – vor allem jungen Leuten –unbekannt.

hohes-kreuz-eichstatt-panorama-ausblick

Bei dieser Grünfläche handelt es sich um die sogenannte Thingstätte. Der Begriff „Thing“ stand bei den Germanen für einen Versammlungsort – allerdings stammt diese Thingstätte nicht aus der Zeit der Germanen sondern wurde durch die Nazis aus Propagandazwecken 1935 errichtet und 1937 fertiggestellt. Im selben Jahr wurde dort die Sonnwendfeier der NSDAP gefeiert. Nach der Zeit des 3. Reiches wurde die Thingstätte aber nicht mehr gepflegt, weshalb sie heute nur noch eine zugewachsene Ruine ist.

thingstatte-hohes-kreuz

Seit der Nazizeit wurde der Platz nur noch wenige Male für öffentliche Zwecke genutzt. Zum ersten Mal geschah das bereits 1946. Rund 700 Sänger versammelten sich an der Thingstätte im Rahmen eines Chortreffens.

1963 wurde der Thingplatz durch die Diözese erneut belebt. Durch eine Messe, Volkstänze, Spiele und Theaterstücke wurde der Diözesan-Frohschartag zelebriert.

1988 wurden hier im Rahmen der Sommerspiele das Theaterstück „Eiche und Angora“ aufgeführt. Dabei handelt es sich um ein Stück, dessen Handlung zum Ende des 3. Reiches spielt. Die Veranstalter waren sich der Verbindung durchaus bewusst.

blume-altmuhltal

Seitdem ist der Platz wieder weitgehend in Vergessenheit geraten. Leider findet sich hier nicht mal eine Infotafel, um Besucher und Wanderer auf die Geschichte der Örtlichkeit hinzuweisen.

Wegbeschreibung:
Leider gibt es auf Google Maps keine exakte Wegbeschreibung.
Fährt man die B13 von Eichstätt kommend in Richtung Weißenburg, die Abzweigung in Richtung Wintershof nehmen. Kurz vor Wintershof rechts auf den letzten Schotterweg einbiegen. An der Wegscheide rechts halten. Von da ab dem Weg folgen.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

RUND UM DIE BISCHOFSSTADT – WANDERWEG Nr. 7

Wer Lust hat, Eichstätt von allen Seiten und Blickwinkeln zu erkunden, für den ist der Bischofsrundweg (Wanderweg Nr. 7) genau der richtige. Der etwa 10 Kilometer lange Rundweg beginnt an der Notre Dame, in dem sich auch das Informationszentrum des Naturparks Altmühltal befindet. Von hier aus geht es in Richtung Zwinger und so über den Neuen Weg mit leichtem Anstieg innerhalb kürzester Zeit über die Dächer der Stadt.

Neuer-Weg-Eichstätt

Schon hier lässt sich erahnen, was für ein schöner Ausblick noch weiter oben auf uns wartet. Bei einer Weggabelung (Foto oben) ist es möglich, einen kurzen Abstecher am Hohen Kreuz und der Thingstätte zu machen. Ansonsten geht es direkt vorbei am Café Schönblick, einem Wellnesshotel mit wunderbaren Ausblick auf die Willibaldsburg und auf Eichstätt. Wir überqueren die B13 und gehen wieder herunter nach Eichstätt.

An der Straße entlang geht es über die Schlagbrücke und geradeaus weiter zu einem leichten Aufstieg zur Willibaldsburg. Auch von dort oben lässt sich die Innenstadt bestaunen. Vergessen Sie auf keinen Fall, einen Abstecher im Hortus Eystettensis, der Gartenanlage der Burg, zu machen!

Rund-um-die-Bischofsstadt-Eichstätt-Wanderweg-7

Die Willibaldsburg verlassen wir durch den Torbogen und halten uns rechts: von hier aus geht ein Weg über Trockenrasen bis hin zur Frauenbergkapelle. Die Wegmarkierung führt uns hinunter ins Rosental, vorbei am Salesianum. Von dort aus führt der Weg wieder in Richtung Innenstadt, vorbei am Siechhof und dem Cobenzlschlösschen, entlang der B13. Von der Brücke am Cobenzlschlösschen aus lässt es sich bequem zur Notre Dame laufen – Sie können aber auch direkt danach den geteerten Weg links abbiegen und kommen so direkt in die Eichstätter Innenstadt.
Wer sich einen Überblick über den Rundweg verschaffen will, ist hier genau an der richtigen Adresse!

 

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

 

HOFGARTEN UND SOMMERRESIDENZ

Gabriel de Gabrieli war einer der bedeutendsten Architekten für die Stadt Eichstätt. Neben Gebäuden wie die Frauenbergkapelle, Notre Dame oder das Kloster Rebdorf erbaute er auch die ehemalige fürstbischöfliche Sommerresidenz nahe der Katholischen Universität. Diese wurde Anfang der 70er Jahre durch Karljosef Schattner umgebaut und saniert, sodass sich nun einige Verwaltungseinheiten der Universität in dem Gebäude befinden.

Hofgarten und Sommerresidenz

Direkt im Anschluss der Sommerresidenz befindet sich der Hofgarten, der ebenfalls von Gabriel de Gabrieli gestaltet und erbaut wurde. So sind am südlichen Rand des über 22.000 Quadratmeter großen Geländes drei Gartenpavillions die von dem Hofbaumeister errichtet wurden.

Neben einigen niedrigen Hecken und Brunnen im Stil der historischen Anlage lassen sich knapp 180 Bäume und Sträucher im Eichstätter Hofgarten zählen. Einige davon stammen noch aus der Zeit, in der der Hofgarten zum englischen Garten umgestaltet wurde. Dies war etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

ST. WALBURG

Jedes Jahr vom 12. Oktober bis zum 25. Februar pilgern unzählige Gläubige nach Eichstätt, um dort das Benediktinerinnenkloster St. Walburg zu besuchen. Dies liegt nicht nur daran, dass der 25. Februar als Gedenktag der Heiligen gilt, sondern auch an dem Walburgisöl, das zu dieser Zeit fließt. Dabei handelt es sich um eine wässrige Flüssigkeit, die sich an der Grabstätte der Heiligen Walburga sammelt und seit dem 11. Jahrhundert von Nonnen in kleine Fläschchen gefüllt wird. Dieses Walburgisöl soll gegen sämtliche Krankheiten und Gebrechen helfen.

100_1429Doch auch abseits dieses Mysteriums ist das Kloster St. Walburg einen Besuch wert. So ist die Gruftkapelle, in der die Heilige bestattet ist, eine kleine Sehenswürdigkeit. Sie besteht seit Mitte des 15. Jahrhunderts, wohingegen das Langschiff des eigentlichen Kirchenbaus während des Schwedenkriegs stark zerstört wurde.

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Ebenfalls interessant ist womöglich die Legende über den genauen Ort von Walburgas letzter Ruhestätte. Die Heilige war zunächst in einem Kloster in Heidenheim bestattet, bis der Bischof Otgar beschloss, dass die Heilige nach Eichstätt überführt werden sollte. An der Stelle der ehemaligen Kreuzkirche scheuten plötzlich die Pferde und wollten nicht mehr weiter.
Diese Begebenheit wurde als Zeichen Walburgas gesehen, an exakt diesem Ort die letzte Ruhestätte zu wünschen. In den darauffolgenden Jahren entstand das Kloster St. Walburg, das heute über 30 Nonnen umfasst und zudem eine Grundschule beherbergt.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

COBENZLSCHLÖSSCHEN

Blickt man vom Hofgarten oder der Universität über die Altmühl, kann man es fast nicht übersehen: Das rosafarbene Lustschlösschen von Ludwig Graf Cobenzl. Dabei war der Namensgeber nicht derjenige, der das Gemäuer erbauen ließ. Dies geschah unter Oberstjägermeister Franz von Katzenellenbogen. Der berühmte Dombaumeister Gabriel de Gabrieli errichtete 1776 das heute so genannte Cobenzlschlösschen, das Ludwig Graf Cobenzl 1784 um einen Garten und einen hölzernen Pavillon erweitern ließ. Er war es, der das Bauwerk der Öffentlichkeit zugänglich machte, indem er Picknicks und Bälle ausrichtete und dort auch Nichtadlige einzuladen. Auch seine breit gefächerte Bibliothek stellte er der Öffentlichkeit zur Verfügung.

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Ludwig Graf Cobenzl war neben seiner Tätigkeit als Dompropst in der Bischofsstadt auch ein Mitglied der Illuminaten. Rund 20 Anhänger des Ordens befanden sich wohl um der Zeit der Aufklärung in der Universitätsstadt. Dazu gehörten wohl vor allem Beamte, Lehrer und Geistliche. Es heißt dass sich hinter seinem Lustschlösschen eine Höhle befindet, in der die geheimen Treffen abgehalten worden. Heute lagert dort ein Eichstätter Künstler seine Kunstwerke, weshalb sowohl die Höhle als auch der Pavillon nicht zugänglich sind. Das Schlösschen selbst beherbergt seit 1988 das Referat zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut.

Viel Spaß beim Entdecken! – Wenn auch nur von außen Kerstin

GABRIEL DE GABRIELI

Dom, Notre Dame, Residenz, Hofgarten. Es gibt kaum einen Ort an dem man ihm nicht begegnet: Dem ehemaligen Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli. Doch was machte ihn eigentlich so besonders? Und warum kam der gebürtige Schweizer ausgerechnet nach Eichstätt?

1671 wurde Gabriel de Gabrieli als Sohn des Maurermeisters Giovanni geboren. Mit seiner Ausbildung zum Maurer trat er zunächst in die Fußstapfen des Vaters. Er unternahm einige Reisen bis er begann für den Fürsten von Liechtenstein zu Wien als fürstlicher Baumeister zu arbeiten. Außerdem erbaute er einige Gebäude in Ansbach, darunter das Reithaus und das markgräfliche Schloss.

1714 kam Gabriel de Gabrieli nach Eichstätt, wo er bis zu seinem Tod am 21. März 1747 wirkte. Kurz vor seinem Tod entwarf er sein eigenes, 4 Meter hohes Grabmal. Dieses lässt sich im Eichstätter Ostenfriedhof bestaunen. Es befindet sich an der Friedhofsmauer, von der Friedhofskapelle aus kommend in Richtung Kapuzinerkirche und ist kaum zu übersehen.

Eine Liste seiner übrigen Eichstätter Bauwerke findet ihr hier: http://www.ku.de/unsere-ku/campus/lageplan/orangerie/gabrieli/

Kerstin

WACHOLDERHEIDE

Bei Gungolding, etwa 10 Kilometer von Eichstätt entfernt befindet sich ein 70 Hektar großes Naturschutzgebiet: Die größte zusammenhängende Wacholderheide in Bayern und zugleich das älteste Naturschutzgebiet des Landkreises Eichstätt. Sie befindet sich am nördlichen Hang des Altmühltals und prägt mit Wacholderheiden, wilden Rosen und Beeren das Landschaftsbild.

Wacholderheide

Die Entstehung dieser besonderen Landschaft geht zurück ins Mittelalter. Die Menschen rodeten den Wald, um eine Viehbeweidung zu ermöglichen, da die Flächen im Tal nicht groß genug waren. So blieben oft nur kleine Wacholderheiden stehen, die sich in den letzten Jahrhunderten ausgebreitet haben.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin

FIGURENFELD

Zwischen Eichstätt und Landershofen liegt das Hessental. 78 teils überlebensgroße Plastiken aus Zement, Granit- und Basaltkörnern befinden sich hier im Wilden Kampf. Das von Alois Wünsche-Mitterecker in 20 Jahren langer Arbeit geschaffene Figurenfeld dient als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Er selbst bezeichnete sein Werk als „Monumentum perpetuum“, ein Mahnmal für die Ewigkeit.

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Die Skulpturen schuf der Künstler in seiner Werkstatt in der Eichstätter Willibaldsburg und ließ sie anschließend auf das Figurenfeld transportieren und aufstellen. Nach seinem Tod wurden die letzten Entwürfe nach seinem Vorbild fertig gestellt. Dennoch handelt es sich um ein unvollendetes Werk.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin