BLASTURM

Das letzte erhaltene Stadttor Gunzenhausens ist der so genannte Blasturm (auch Ansbacher Torturm). Er stammt aus dem Jahr 1466 und ist etwa 33 Meter hoch. Seinen Namen erhielt der Blasturm, weil von ihm aus das „Turmblasen“ stattfand.

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Einst lebte im oberen Stock des Turms der Stadttürmer, der von oben einen perfekten Ausblick über die Stadt hatte. So konnte er Feinde oder Feuer frühzeitig entdecken und die Stadt so schützen.
Diese Wohnung ist noch heute donnerstags und sonntags von 11:00 – 12:00 Uhr im Rahmen einer Führung zu bestaunen.
Am Blasturm befindet sich außerdem ein italienisches Restaurant.

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Kerstin

Die Altmühlquelle – der Ursprung der Altmühl

Eigentlich wäre es hier angebrachter, von einem Altmühlquellgebiet zu sprechen. Das Gebiet liegt in der Frankenhöhe zwischen Rothenburg ob der Tauber und Burgbernheim.
Die Altmühl hat hier drei Quellen. Dabei gab es schon lange Unstimmigkeiten, welche dieser Quellen nun die „offizielle“ Altmühlquelle sei.

Quelle Nummer 1 ist die nördlichste Quelle: Der Hirschteich in der Nähe von Wildbad. Da diese Quelle aber immer wieder – vor allem bei Trockenheit – versiegt, gilt sie als umstritten. Dennoch ist der Ort sehr idyllisch und durchaus einen Besuch wert.

Altmuehlquelle Erlach

Quelle Nummer 2 (siehe oben) an der Erlach Siedlung hat die höchste Wasserschüttung der drei Quellen und wird deshalb ebenfalls als Altmühlquelle deklariert. Sie liegt zwischen dem Hirschteich und dem Hornauer Weiher.

Die beiden Quellen münden – gemeinsam mit zahlreichen weiteren kleinen Bächen und Rinnsalen – in den Hornauer Weiher. Aus diesem entspringt im Süden die dritte Altmühlquelle. Seit 1904 gilt diese durch einen Beschluss des Königlich Bayerischen Hydrotechnischen Bureau zu München als Ursprung der Altmühl. Diese Stelle wird zusätzlich durch einen großen Stein gekennzeichnet. Von hier aus sind es 223 Kilometer, bis die Altmühl am Ende ihrer Reise bei Kelheim in die Donau mündet.

Altmuehlquelle-Hornau

Um sich alle Quellen anzusehen, eignet sich dieser Rundwanderweg von kulturwanderungen.de besonders. Leider ist die Beschreibung an manchen Stellen nicht eindeutig.
So muss beispielsweise nach dem Hirschteich geradeaus weiter gegangen werden, du solltest nicht dem Schild „Hornau“ folgen. Hilfreich ist es, sich hier eine Karte mitzunehmen oder mobil anzeigen zu lassen. So findet ihr zuverlässig alle drei Altmühlquellen.

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Kerstin

ST. MARIEN

Die größte Kirche in Gunzenhausen ist die evangelische Stadtkirche St. Marien. Direkt davor befindet sich die Statue des Hl. Jakobs. Dies rührt daher, dass der bedeutendste Weg für Pilgerer, der Jakobsweg, direkt daran vorbei führt.

St. Marien Gunzenhausen

Die Stelle an der sich die Kirche befindet ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. So stand im 2. und 3. Jahrhundert an diesem Ort ein römisches Kastell, das vermutlich zur Sicherung des Limes in der damaligen Zeit diente.
Im 8. Jahrhundert wurde an dem Ort ein Benediktinerkloster gegründet. Seit 1496 steht die Marienkirche in ihrer jetzigen Bauweise auf dem Platz.

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Kerstin

FÄRBERTURM

Nähert man sich vom Süden her kommend der Innenstadt von Gunzenhausen, kommt man nicht an dem Färberturm vorbei. Dieser befindet sich direkt an der Weißenburger Straße und hat eine mehr als 700 Jahre lange Geschichte hinter sich.

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Der Färberturm wurde im Jahre 1300 erbaut und war Teil des Weißenburger Tores, also des Stadttores in Richtung Weißenburg. Mit einer Höhe von etwa 31,5 Metern ist das Bauwerk kaum zu übersehen. Von Mai bis September ist es sogar möglich den Turm von innen zu besichtigen. Hierfür ist er dienstags, donnerstags, freitags, an Wochenenden und Feiertagen von 10 – 18 Uhr geöffnet.

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Der Färberturm hat viele Namen. So kennen ihn die Gunzenhausener auch als Diebesturm oder Pulverturm. Dies rührt daher, dass der Rundturm im Laufe seiner Geschichte sowohl als Gefängnis, Pulverlagerstätte und gegen Ende als Färberei genutzt wurde.
Direkt gegenüber des Färberturms finden sich noch heute Überreste der ehemaligen Stadtmauer und des Wehrgangs.

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Kerstin

GUNZENHAUSEN

Gunzenhausen zählt als Hauptstadt des Fränkischen Seenlands. Altmühl-, Brombach- und Rothsee liegen in unmittelbarer Nähe der mittelfränkischen Stadt, wobei der Altmühlsee am schnellsten zu erreichen ist. Darüber hinaus lässt sich in der Stadt auch so einiges bestaunen. 

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So zum Beispiel der Blasturm, der auch als Ansbacher Torturm oder Neues Tor bekannt ist. Seinen Namen trägt er vermutlich wegen der Turmbläser, die auf dem 33 Meter hohen Turm aus ihre Instrumente ertönen ließen. Fünf Minuten Fußweg entfernt davon befindet sich der Färberturm, der ein Überbleibsel der Stadtmauer des 14. Jahrhunderts ist. Früher wurde dieser Turm auch als Gefängnis benutzt, weshalb er auch den Namen Diebesturm trägt. Eine Färberei die sich unweit des Turms befand verhalf ihm zu seinem jetzigen Namen.

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Neben den Türmen in Gunzenhausen ist auch das Palais Heydenab eine bekannte Sehenswürdigkeit. Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert errichtet und war ursprünglich als Rathaus geplant. Nach seiner Fertigstellung befand sich darin jedoch eine Konditorei und das preußische Kameralamt. Heute findet sich in dem Gemäuer das Museum für Vor- und Frühgeschichte Gunzenhausen

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BEZIRKSKRANKENHAUS GUNZENHAUSEN

Wir schreiben das Jahr 1965 in Gunzenhausen. Obwohl dieses Datum gar nicht so weit entfernt scheint, herrschte zu dieser Zeit der Kalte Krieg. Die Angst vor einem Atomangriff ist in der gesamten Bevölkerung vorhanden. Besonders die Menschen, die in größeren Städten leben fühlen sich bedroht. So auch die Bewohner von Fürth. Ein atomarer Angriff auf Nürnberg würde auch Fürth zerstören, weshalb der Ruf nach einem Schutzbunker laut wird. Einem besonderen Schutzbunker für Patienten des Fürther Krankenhauses

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So entsteht im fast 60 Kilometer entfernten Gunzenhausen ein 4000 Quadratmeter großes, unterirdisches Areal. Ausreichend, um 370 Menschen für 14 Tage zu versorgen. 15 Krankenzimmer mit Betten für Erwachsene und Kleinkinder, 5 OP-Einheiten und 1 Röntgenraum werden für insgesamt 3,9 Millionen DM angeschafft und eingerichtet. Eine Küche, sanitäre Anlagen und Zimmer für die Belegschaft, die im Ernstfall zu vierzehnt in 24-Stunden-Schichten die 370 Patienten versorgen sollte. Ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Dennoch ist das Bezirkskrankenhaus relativ gut durchdacht. Es gibt einen eigenen Brunnen, Notstromaggregate und ein System, das die Luft filtert.
Dafür finden sich Schwächen in der Versorgung mit diversen Lebensmitteln oder Medikamenten. Während die Möglichkeit einer Geburt im Bezirkskrankenhaus durchdacht und eingeplant wurde, hatte niemand einen Gedanken daran verschwendet, dass es auch möglich ist, dass Menschen während dieser 14 Tage sterben könnten. Keinerlei Kühlräume oder letzte Ruhestätten finden sich in dem Areal.

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Das Bezirkskrankenhaus wurde glücklicherweise von einem Ernstfall verschont. Dennoch wurde es genutzt. Erstmals 1989 um DDR-Flüchtlinge vorübergehend unterzubringen, dann zwei Jahre später im Jahr 1991 um rumänische Aussiedler zu versorgen. Bis 1996 wurde das Krankenhaus betriebsbereit gehalten. Heute sind Führungen mit Wolfgang Faig durch das historische Gemäuer möglich. Hierfür ist eine Voranmeldung in der Stadt Gunzenhausen notwendig.

Ein sehr sehenswerter Beitrag zum Thema Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen findet sich übrigens in der Mediathek des Frankenfernsehens: http://www.frankenfernsehen.tv/mediathek/tag/unterirdisches-atombombensicheres-hilfskrankenhaus/

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Kerstin