Biber im Rohrachtal bei Treuchtlingen

Viele gefährdete Tierarten wurden einst vom Menschen ausgerottet und sollen sich nun wieder in das Ökosystem integrieren. Nachdem ihr diesen Satz gelesen habt, habt ihr bestimmt ein ganz besonderes Tier im Kopf – wahrscheinlich den Wolf, über den die letzten Jahre immer wieder heiß diskutiert wird oder den ebenfalls umstrittenen Luchs. Bei uns in der Region ist das ein viel kleineres Tier, das momentan dabei ist, sich seine alte Heimat zurückzuerobern – der Biber.

Der Biber lebte einst in fast ganz Europa und in weiten Teilen Asiens. Heute ist das kleine Tierchen eine Rarität geworden. Viele von euch haben einen Biber sicher noch nie in freier Wildbahn gesehen. Aber das kann sich jetzt ändern. Grund dafür ist der Rohrachmäander bei Wettelsheim.

Was ist denn der Rohrachmäander?

Das Wort setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. Rohrach ist der Name des Flusses, der in der Nähe von Treuchtlingen, genauer gesagt nahe Wettelsheim fließt. Ein Mäander ist eine Landschaftsform, die an Flüssen entsteht. Viele aufeinanderfolgende Bögen und Schleifen eines Bachs werden als Mäander bezeichnet.

Wirtshaustour Biber Rohrachtal

Dabei entstand der Rohrachmäander erst in den letzten Jahrzehnten – und zwar durch die Kanalsysteme und Dämme der Biber. In der Gegend leben seitdem zahlreiche geschützte und seltene Tierarten – Libellen, Kröten und allerhand gefiederte Freunde. Ein kleines Paradies, das so gar nicht zu den Landschaften, die wir heute kennen, passen will. Denn die Gegend wirkt auf den ersten Blick chaotisch und verwüstet. Dabei steckt hinter jedem noch so kleinen Ästchen, das wüst über den Bachlauf liegt, Logik.

Seit 1990 gilt das etwa 4,5 Hektar große Land als „geschützter Landschaftsbestandteil Bayerns“.

Was ihr über Biber wissen solltet

Biber gelten als Europas größte Nagetiere. Die Säugetiere werden etwa 1,30 Meter lang, davon nimmt etwa 30 Zentimeter der typische Biberschwanz ein. Sie können bis zu 14 Jahre alt werden und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Wundert euch also nicht, wenn ihr tagsüber keinen oder nur wenige Biber zu Gesicht bekommen solltet – die leben hier wirklich, schlafen aber vermutlich gerade ;)

Wenn ihr Lust auf einen Ausflug ins „Bibertal“ bekommen habt, kann ich euch noch einen etwa 20 Kilometer langen Wanderweg empfehlen. Dieser lässt sich durch Bushaltestellen gekonnt abkürzen – alle Infos zum Rundweg und den Haltestellen findet ihr auf der Seite des VGN.

Wirtshaus-Tour Wettelsheim

Ansonsten freue ich mich, wenn ihr meinen Altmühltaltipp weitersagt und fleißig kommentiert. Habt ihr schon mal einen Biber gesehen? Wenn ja: Wo? Und kanntet ihr den Rohrachmäander bei Treuchtlingen bereits? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Kerstin

4 Gedanken zu “Biber im Rohrachtal bei Treuchtlingen

  1. Petra Jäger schreibt:

    Sehr schöner Post! Ich habe leider noch keinen Biber live gesehen, nur dessen Spuren: angeknabberte Bäume am Rheinufer (Hochrhein). Die Nagespuren verraten ja einiges über das Gebiss dieses Tieres. Beeindruckend, wie so ein kleines Tier stattliche Bäume fällen kann!

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  2. Struppi-2009 schreibt:

    Den Biber kenne ich und er ist auch bei uns sehr aktiv. Viele Bäume müssen darunter leiden.
    den Rohrachmäander bei Treuchtlingen kenne ich leider nicht. Ist sicher ein schönes Naturschutzgebiet. Viele Grüße und frohe Ostern

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    • altmuehltaltipps schreibt:

      Hi Struppi :)
      Danke für deinen Kommentar. Ja, manchmal geht das leider sehr zugunsten der Bäume. Ich finde es daher auch schwierig, zu 100% für oder gegen den Biber zu sein. Schließlich hat das alles seine Vor- und Nachteile …
      Wünsche dir ebenfalls frohe Ostern!

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