Südlich von Rieshofen befindet sich die Ruine der Wasserburg. Während die ehemalige Burg an einer Seite an der Altmühl lag, wird das Gelände an den übrigen drei Seiten von einem Wassergraben geschützt, der von eben dieser gespeist wird. Da die Burgherren das pompöse Gemäuer nicht lange unterhalten konnten, ließen sie es verfallen, sodass es sich hierbei bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts um eine Ruine handelte.
Von der wohl 1290 erbauten Wasserburg sind heute nur noch Mauerreste und der Bergfried erhalten. Dieser Bergfried wird im Volksmund „Hungerturm“ genannt. Grund für diesen Namen ist eine Begebenheit aus dem Jahre 1689.
Ein Bauernsohn aus Töging, Matthias Kornprobst, ließ sich von einem Juden, Joseph von Töging, dazu überreden, die Pfarrkirche in Riedenburg auszurauben. Das Diebesgut vergrub er beim Pfennighof nahe Dietfurt. Später wollte er die Gefäße an Joseph verkaufen. Dieser Diebstahl flog auf und nach langer Folter gestand Matthias die Tat. Er wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt und öffentlich hingerichtet.
Joseph hingegen verurteilte man zum Tode des Verhungerns und brachte ihn zum Turm nach Rieshofen. Dort wurde er mit Seilen den Turm hinab gelassen, wo er nach 42 Tagen starb.
Seitdem wird der Bergfried in Rieshofen „Hungerturm“ genannt.
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Kerstin